Herr Michl – die schnellste Kameratasche der Welt
Kann eine Fototasche schnell sein? Ja, wenn sie Persönlichkeit hat und Herr Michl heißt. Entstanden ist das ungewöhnliche Produkt als Kooperationsprojekt beim Kreativwirtschaftscoaching C hoch 3 in Niederösterreich.
Den Zufall, heißt es, gibt es nicht. Also war es wohl Fügung, dass sich die drei im Rahmen des Kreativwirtschaftscoachings C hoch 3 über den Weg liefen: der Fotograf Michael Bösendorfer , die Designerin Iris Fritz und die Taschenmanufakteurin Bettina Chochola . Ein Jahr später gründete das Trio das Label Böse Fritz & Cho und nicht einmal zwei Jahre später ist ihr erstes gemeinsames Produkt auf dem Markt: Herr Michl, die schnellste Kameratasche der Welt.
© Herr Michl
Genau so etwas hatte sich der Klosterneuburger gewünscht, der gemeinsam mit seiner Frau Marie als Hochzeitsfotograf unvergessliche Momente festhält und oft auf Reisen geht. „Wir haben einen Trip nach Vietnam geplant, und waren wieder einmal auf der Suche nach einer leichten Kameratasche,“ erzählt Michael Bösendorfer. Seine Großmutter hatte ihm zwar einen Fotosack genäht, aber das Provisorium war den Strapazen einer Weltreise offen gesagt nicht ganz gewachsen. Gesucht war eine leichte, wasserabweisende, robuste Tasche, in der Kamera und Objektiv sicher verstaut und dennoch blitzschnell zur Hand sind, wenn sich einzigartige Motive bieten.
Experiment ohne Killerphrasen
Genau in diesem Moment kam die Fügung ins Spiel, die im Rahmen des Kreativwirtschaftscoachings schon einige Male zu außergewöhnlichen Kooperationen und dementsprechend ungewöhnlichen Ergebnissen geführt hat. Beim Kreativwirtschaftscoaching in Niederösterreich fanden Bettina Chochola und Iris Fritz Gefallen an der Idee des Fotografens und ließen sich im Rahmen eines gemeinsamen Kooperationsprojekts auf das Experiment ein. „Besser hätte es nicht laufen können“, meint Bösendorfer im Nachhinein, auch wenn es für ihn anfangs nicht selbstverständlich war, über den Schatten zu springen, eigene Ideen offenzulegen und gemeinsam mit neuen Leuten daran zu arbeiten. Auch für die beiden Frauen war der Austausch mit Kreativen unterschiedlicher Branchen ungewohnt und öffnete, wie sie heute sagen, neue Türen. Sie lernten neue Tools und Methoden kennen, fixierten wichtige Details der Zusammenarbeit in einem Kooperationsvertrag und nutzten die Ressourcen des C hoch 3 Netzwerks, ob Feedback oder wertvolle Tipps für Details im unternehmerischen Alltag.
© Herr Michl
Nach dem gemeinsamen Briefing und Brainstorming für das Kooperationsprojekt zogen sich Chochola und Fritz zwei Tage in eine Werkstatt zurück, um mit Formen und Materialien zu experimentieren. „Es war ein Geben und Nehmen“, erinnert sich die Designerin aus Baden „Angenehme Gespräche unter Kreativen, ohne Killerphrasen, mit viel Raum für Ideen. So hatten wir die Freiheit, neue Wege auszuprobieren und unkonventionelle Lösungen zu entwickeln.“ Sie selbst brachte ihre Erfahrung in der Formgebung und ihr Gespür für unkonventionelle Lösungen ein, handwerkliches Know-how und Materialwissen kamen von der Ledergalanteristin aus Münchendorf, die seit 15 Jahren Taschen, Gürtel, Geldbörsen und andere Accessoires aus Leder entwirft und fertigt.
Recycelter Filz und ein Clou
Zwei Tage später war er da, der Herr Michl. „Ursprünglich war es nur der Arbeitstitel für den Prototyp, aber dann fanden wir Gefallen daran.“ Und so blieb es dabei. Eine Tasche mit Persönlichkeit und besonderen Vorzügen, die nicht nur dem Ideengeber Michael Bösendorfer gefiel. Auf der Crowdfundingplattform Kickstarter fand die Idee binnen kurzem zahlreiche Interessentinnen und Interessenten, die noch vor Weihnachten ihren Herrn Michl in Händen halten werden: Die Tasche selbst ist aus 100% PET recycelten Filz gefertigt, einem leichten, stoßfesten und wasserresistentes Material, der Ledergurt garantiert hohen Tragekomfort. Der Clou an diesem Gurt ist aber eine neue Technologie, die bereits beim Patentamt angemeldet ist. Sie macht es möglich, die Kamera mit einer Bewegung aus der Tasche zu ziehen und wieder einzupacken. Einfach, sicher, diebstahlgeschützt. Zusätzlich hat die Tasche Platz für ein weiteres Objektiv, Telefon, Geldbörse und was sonst noch an Kleinigkeiten mitmuss.
© Herr Michl
Herr Michl und die anderen vier
Herr Michl ist nur der Anfang, denn Böse Fritz & Cho – mit Marie Bösendorfer mittlerweile zu viert – haben noch viel vor. Neben der großen und der kleinen Taschenvariante soll es das Produkt in naher Zukunft in mehreren Farben geben. Schließlich sind die vier in ihren ursprünglichen Berufen gut beschäftigt. Aber auch dort haben das Kreativwirtschaftscoaching und die gemeinsame Kooperation positive Spuren hinterlassen, meint das Quartett im Rückblick: Der Austausch mit Kreativen anderer Branchen hat allen neues Erfahrungswissen und wertvolle Außenperspektiven auf das eigene Tun eingebracht, die gelungene Kooperation ermutigt zu weiteren, durchaus unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit und Iris Fritz hat ihr Homeoffice gegen ein externes Büro getauscht.: „C hoch 3 hat uns neue Türen geöffnet.“
Alle Informationen findest du auf der Webseite. Alle Fotos findest du hier.
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Digitales Arbeiten ist überall möglich. In der Stadt und am Land. Was besonders in ländlichen Regionen fehlt, ist der Austausch. Ein Grund, weshalb Herwig Zöttl und Nikola Weiser den Coworking ins Tirolerische übersetzten. So entstand im Zuge des Kreativwirtschaftscoachings Tirol der Raum13: flexibler Arbeitsplatz, inspirierender Treffpunkt für Kreative und – im Sinne von Coworkation – neuerdings Destination für digitale Nomaden.