Caravan Palace: Wie man Blechmännchen Beine macht
12. Juni 3049. Menschen gibt es schon lange nicht mehr auf dem Planeten. Stattdessen wimmelt es von künstlicher Intelligenz und jeder Menge Blechwesen. Wie die Geschichte weitergehen könnte, erzählt Caravan Palace, ein Musikfilm von vier Kreativen, die sich 2017 im Vorarlberger C hoch 3-Coaching begegneten. Und wie schon so oft bei C hoch 3, spielte der Zufall eine entscheidende Rolle.
Da war einmal die Filmemacherin Alena Urbel, geboren in Kasachstan, aus privaten Gründen seit kurzem in Vorarlberg. Davor hatte sie in Moskau TV-Regie studiert, als Autorin und Regisseurin bei Galileo gearbeitet. Nun war sie mitten in den Plänen für ihre neue Selbständigkeit und so kam die Facebook-Einladung zum C hoch 3-Coaching gerade recht. „Das hat mich angesprochen und so geklungen, als ob es mir am Start helfen würde.“ Die Grundidee, sich im Bereich Stop-Motion zu positionieren, war in groben Zügen vorhanden. „Mich faszinierten vor allem die Emotionen, die durch Stop-Motion entstehen. Das schaffen andere Filmtechniken nicht.“ Erste Arbeitsbeispiele mit Lego verliefen erfolgreich, aber Urbel war nicht sicher, ob es auch genug Nachfrage in Vorarlberg gab. „Das Feedback des Teams hat mich motiviert und überzeugt, es wirklich zu versuchen.“ Gemeinsam mit Simon Fussenegger, Katharina Koutnik und Johannes Rüf entwickelte sie die Idee zur Umsetzung eines Stop-Motion-Films über die Suche nach der Herkunft, Künstliche Intelligenz und über die Rolle des Menschen in dieser Entwicklung. Motiviert hat die vier auch die Erkenntnis, dass diese Technik bzw. die Kombination der Techniken – Handwerk, Stop-Motion und Motion-Design – hierzulande noch eher unbekannt war.
Alena Urbel brachte ihre Erfahrungen mit Film und Stop-Motion ein, Katarina Koutnik ihr Know-how aus früheren Filmproduktionen, Simon Fussenegger übernahm 3D-Grafik und Titelanimationen und Johannes Rüf, der nach der Fertigstellung des Films verstarb, bleibt seinen TeamkollegInnen auch mit seiner Handfertigkeit und seinem Erfahrungswissen in der Metallgestaltung in guter Erinnerung. Inspiriert vom Electroswing der französischen Band Caravan Palace entwickelten die vier die Story, produzierten Figuren und Set und drehten den Film im extrem aufwändigen Stop-Motion-Verfahren. Jede Szene wird dabei mit Puppen in Kulissen nachgestellt und Bild um Bild um Zehntelmillimeter verändert, sodass beim Abspielen der Eindruck fließender Bewegungen entsteht. Handgefertigte Charaktere und Set-Designs werden von Computeranimationen unterstützt.
„Eine definitiv bereichernde und wertvolle Erfahrung“, beschreibt auch die Filmschaffende Kathrin Koutnik die Zeit bei C hoch 3. Ihr Beweggrund, am Coaching teilzunehmen, war es, sich als neuangekommene Wienerin im Westen Österreichs mit anderen Kreativen zu vernetzen. Dies sei gelungen, sagt sie heute: „Den Austausch mit TeilnehmerInnen und Vortragenden empfand ich als sehr inspirierend.“ Die Vielfalt unter den TeilnehmerInnen und die Zusammenarbeit im Team wirken immer noch positiv nach. “Der C hoch 3 Kreativworkshop hat es mir ermöglicht in verschiedene gestalterische Bereiche hinein zu schnuppern und gleichzeitig den anderen meinen Arbeitsbereich zu vermitteln“, meint Simon Fussenegger rückblickend. Und der Benefit für Alena Urbel? Auch sie profitierte vom „Austausch mit anderen Kreativen und wertvollen Insights“. Der experimentelle Musikfilmwurde bei der C hoch 3-Abschlussfeier präsentiert und danach über Soziale Medien verbreitet. Playground Pictures, das Unternehmen, das Urbel mit der Starthilfe von C hoch 3 gegründet hat, arbeitet mittlerweile für renommierte KundInnen.
Zum Video: https://vimeo.com/251770270
Fotos: Caravan Palace /Alena Urbel, Johannes Rüf, Katharina Koutnik, Simon Fussenegger
Musik: Caravan Palace, 12 juin 3049
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Digitales Arbeiten ist überall möglich. In der Stadt und am Land. Was besonders in ländlichen Regionen fehlt, ist der Austausch. Ein Grund, weshalb Herwig Zöttl und Nikola Weiser den Coworking ins Tirolerische übersetzten. So entstand im Zuge des Kreativwirtschaftscoachings Tirol der Raum13: flexibler Arbeitsplatz, inspirierender Treffpunkt für Kreative und – im Sinne von Coworkation – neuerdings Destination für digitale Nomaden.