© Kirstin Hauk
Geschmackvoll erzählt: Wie Brini Fetz in ihrem hej Studio den Teller zur Leinwand macht
Food ist Kultur, Identität und Emotion. Genau diese Vielschichtigkeit macht das Thema für unsere Creative des Monats, Brini Fetz so faszinierend. Die Designerin aus Bregenz hat sich mit hej Studio auf Food-Branding und -Fotografie spezialisiert und setzt damit Marken geschmackvoll in Szene.
Valentine’s Messages, © Brini Fetz
Branding „Cut The Cake“, © Morten Bentzon
Microplastic Series, © Morten Bentzon
Branding „Marleybones Dog Dining“, © Morten Bentzon
Eine Prise Inspiration
Ihr Weg in die kreative Selbstständigkeit begann bereits 2013 während ihres Masterstudiums in Dänemark, als sie mit Kolleginnen Food-Events, Pop-up-Cafés und Dinners organisierte. Schnell entwickelte sie ein Gespür dafür, Essen nicht nur zu servieren, sondern mit Bildern und Geschichten erlebbar zu machen.
Diese Leidenschaft führte 2015 zur Gründung von Sweet Sneak Studio in Kopenhagen, einem kreativen Food-Design-Studio, das innovative Start-Ups als auch große Marken wie Bahlsen, IKEA Food und Rawbite betreute. Fünf Jahre später entschied sich Brini, einen eigenen, noch fokussierteren Weg zu gehen. Nach vielen Jahren Erfahrung gründete sie 2020 das hej Studio in ihrer Heimatstadt Bregenz, um sich gezielt auf die Verbindung von Design, Branding und Food-Fotografie zu konzentrieren.
„Das Auge isst mit“
Essen ist weit mehr als reine Nahrungsaufnahme – es ist Kultur, Identität und Emotion. Und ja, manchmal wird’s auch richtig Instagram-ästhetisch und bunt – so ästhetisch, dass wir Brinis Darstellungen am liebsten groß in unserer Wohnung hängen würden.
Der Blick über den Tellerrand: Ästhetik trifft Verantwortung
Für Brini ist es besonders faszinierend, wie sehr Food unsere Gesellschaft prägt und wie eng es mit unseren fünf Sinnen verbunden ist. Ihre Arbeit geht deshalb über klassische Produktfotografie hinaus: Sie entwickelt visuelle Konzepte, die Geschmack, Textur und Atmosphäre einfangen und dabei eine tiefere Botschaft transportieren.
Neben kommerziellen Projekten nutzt Brini ihr Studio, um gesellschaftlich relevante Food-Themen aufzuzeigen. Denn Essen hat auch eine ernste Seite: Food Waste, Ressourcenverbrauch, Verpackungsmüll – all das sind Herausforderungen, die uns alle betreffen. Deshalb widmet Hej Studio regelmäßig Zeit kreativen Forschungsprojekten, die visuell aufklären und zum Nachdenken anregen.
In der Corona Food Habits-Studie untersuchte Brini, wie sich Essgewohnheiten während der Lockdowns veränderten. Die Microplastic Series zeigte, wie Mikroplastik unbemerkt in unsere Nahrungskette gelangt, während die Waste Series den Verpackungsmüll sichtbar machte, der selbst bei der Zubereitung einfacher Gerichte entsteht. So verbindet hej Studio eindrucksvoll Design mit Bewusstsein – eine Kombination, die Brinis Arbeit einzigartig macht.
10 Jahre kreative Selbstständigkeit
Brini Fetz blickt 2025 auf zehn Jahre als Unternehmerin zurück. Nach ihrem Grafikdesign-Studium an der Graphischen in Wien und einem Master in Management of Creative Business Processes an der Copenhagen Business School, gründete sie 2015 ihr erstes Studio in Dänemark. Zurück in Bregenz schuf sie gemeinsam mit der Fotografin Angela Lamprecht 2020 den kreativen Co-Working-Space Studio Kirchstrasse Zwo, bevor sie mit hej Studio ihre Vision eines spezialisierten Designstudios für Food verwirklichte. Seit 2024 engagiert sie sich zudem als Local Host von Ladies, Wine & Design Vorarlberg, um Frauen in der Kreativbranche zu vernetzen und zu stärken.
Mit einem geschulten Blick für Trends, einer tiefen Leidenschaft für Food-Ästhetik und einem Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen verbindet Brini Design, Fotografie und Storytelling auf eine einzigartige Weise. Das hej Studio ist damit nicht nur ein Ort für ästhetisches Branding – sondern auch ein kreativer Impulsgeber für bewussten Genuss.
Branding „Marleybones Dog Dining“, © Morten Bentzon