Kreativwirtschaftsbarometer
Herbst 2022
Die Kreativwirtschaft hat sich in den letzten zwölf Monaten deutlich positiv entwickelt, jedoch nicht ganz so positiv wie die restliche Wirtschaft. Die größten Herausforderungen 2022 sind die Arbeitskosten, der Fachkräftemangel sowie die Preise von Energie, Rohstoffen und Vorleistungen.
Der Kreativwirtschaftsbarometer vom Herbst 2022 zeigt, dass die Unternehmen die Entwicklung der letzten zwölf Monate insgesamt positiv einschätzen, wenngleich etwas weniger positiv als die restliche Wirtschaft. Für die kommenden 12 Monate überwiegen in der Kreativwirtschaft in Hinblick auf die Umsätze, die Auftragslage und die Anzahl der Beschäftigten weiterhin die positiven Erwartungen für den eigenen Betrieb. Die Unternehmen der Restwirtschaft sind demgegenüber bezüglich der Auftragslage und der Anzahl der Beschäftigten per Saldo pessimistisch. Die Entwicklung des Investitionsvolumens wird sowohl im kreativen als auch im nicht-kreativen Bereich per Saldo negativ eingeschätzt.
Knapp 70 % der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen planen in den kommenden zwölf Monaten Investitionen. Hauptmotive für Investitionen sind insbesondere Ersatzinvestitionen, gefolgt von Neuinvestitionen. Zukünftige Neuinvestitionen werden vor allem aus Gründen der Innovation und der Digitalisierung getätigt.
62 % der Kreativwirtschaftsunternehmen planen ihre Preise in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen. Bei 35 % werden diese voraussichtlich gleichbleiben, bei 3 % sinken. Die Hauptgründe für Preisänderungen sind Löhne und Gehälter sowie die Kosten für Energie und Kraftstoffe.
Die größten Herausforderungen der Kreativwirtschaftsunternehmen im Jahr 2022 sind die Arbeitskosten (66 % der Unternehmen), der Fachkräftemangel und (59 %) sowie die Energiepreise und die Preise von Rohstoffen und Vorleistungen (55 %). Für Unternehmen außerhalb der Kreativwirtschaft stellen Energiepreise und Preise von Rohstoffen und Vorleistungen, der Arbeitskräftemangel sowie Lieferkettenprobleme noch größere Herausforderungen dar als für jene in der Kreativwirtschaft.
37 % der Kreativwirtschaftsunternehmen geben an, dass sie von den Sanktionen gegen Russland (meist indirekt) betroffen sind. Dies zeigt sich am häufigsten an der Unterbrechung von Lieferketten (60 % der Unternehmen) sowie am Verlust von Aufträgen (56 %). In der restlichen Wirtschaft ist die Betroffenheit deutlich höher: Mehr als die Hälfte der Betriebe ist betroffen (6 % direkt, 47 % indirekt).