Geschichte des Monats
Photovoltaik mit dem Sonnenblumen-Effekt
Was wäre, wenn sich Photovoltaikanlagen flexibel nach dem Sonnenlicht ausrichten könnten? Drei Vorarlberger fanden eine Antwort auf diese Frage. Nun suchen sie Mittel für den Prototypenbau.
In der Pandemie haben viele die Natur wiederentdeckt. Der Vorarlberger Simon Etlinger nutzte die Krise, um sich – wie schon oft bei der Suche nach technischen Innovationen – an natürlichen Phänomenen zu orientieren. (www.edea.at) Konkret beschäftigte er sich mit den Druckverhältnissen in den Kapillaren der Sonnenblumenstengel. „Das Sonnenlicht verändert die Druckverhältnisse und bewirkt, dass sich der Blütenkopf bewegt. Analog könnte eine thermohydraulische Steuerung die Photovoltaikzellen nach der Sonne ausrichten“, skizziert der Mechatroniker den Kern seines bionischen Projekts.
Format fürs Netzwerken
Beim C hoch 3-Kreativwirtschaftscoaching im designforum Vorarlberg, an dem Etlinger teilnahm, legte er seine Überlegungen für ein autarkes System, das wesentlich effizienter arbeitet als herkömmliche Photovoltaikanlagen, erstmals auf den Tisch. Die Idee gefiel und mit Michael Tschütscher (www.kassello.com) und Igor Velkavrh (www.isocentric.ski) fand er zwei technikaffine Kooperationspartner. „Das Format eignet sich hervorragend fürs Netzwerken, weil man Leute aus unterschiedlichen Branchen trifft und doch mehr Querschnittmaterien entdeckt, als man denkt“, resumiert Etlinger über das Kreativwirtschaftscoaching der KAT. Sein persönlicher Benefit? Zusätzliche Ressourcen, die der App- und Software-Entwickler Tschütscher und Velkavrh, Projektleiter bei V-Research (www.v-research.eu), beisteuerten. Somit waren neben Entwicklung und CAD auch die Bereiche Programmierung, Materialwissenschaft, Produktentwicklung und Betriebswirtschaft abgedeckt.
Feedback und finanzieller Support
Wenige Monate später ist die Idee konkreter geworden. Basisdaten sind erarbeitet, die Bauzeichnungen fertig. Nun sucht das Trio nach PartnerInnen, die den Entwurf von technischer und wirtschaftlicher Seite evaluieren und den Bau eines Prototyps finanzieren.
Fotos: edea, unsplash/Markus Spiske, unsplash/Nazrin