Sehen und gesehen werden
„C hoch 3 war für mich eine Art beruflicher Selbstcheck“, meint die Filmproduzentin Magdalena Brix. Im Kreativwirtschaftscoaching C hoch 3 Niederösterreich gewann sie einen neuen Blick auf das eigene Unternehmen und entwickelte in einem Kooperationsprojekt Tools für Kreativschaffende.
Die Einladung zu C hoch 3 kam im richtigen Augenblick, meint die Niederösterreicherin heute. Denn im zweiten Jahr ihrer Selbständigkeit beschäftigten sie gerade viele Fragen: Bin ich noch auf dem Weg? Was hat sich verändert? Was habe ich überhaupt nicht bedacht? „Ich war nicht positionierungslos, aber ich wollte einfach überprüfen, ob ich da bin, wo ich am Start hinwollte.“ Die sechs Coaching-Tage zwischen Jänner und September 2013 nahm sie daher als Auszeit, um die eigene Positionierung zu hinterfragen.
Zwei Jahre zuvor hatte sie mit ihrem Ehemann Werner die Brix Productions in Klosterneuburg gegründet. Aus ihrer früheren Berufstätigkeit war Magdalena Brix mit Kalkulation und Planung bestens vertraut und sie wusste, wie die Entertainment-Branche international tickt. In ihrem neuen Unternehmen übernahm sie darüber hinaus die Bereiche Content-Entwicklung und Schnitt. „Macht einfach verdammt Spaß!“ Wurde sie damals nach Ihrem Angebot gefragt, sagte sie „Image- und Werbefilme“. Heute lautet die Antwort: „Kommunikationsagentur für Bewegtbild.“
Fokus und Weitwinkel
Durch das Feedback von Vortragenden und TeilnehmerInnen des Coachings nahm die Unternehmerin nämlich den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdbild wahr. Wie durch ein Weitwinkelobjektiv sah sie den Radius ihres Angebots auf einmal größer, ganzheitlicher. Zugleich wurden ihr eigene Ressourcen bewusst, von denen ihre KundInnen zusätzlich profitieren konnten: ein Netzwerk an ExpertInnen sowie Erfahrung in den Bereichen Vermarktung, Coaching, Regie und Menschenführung vor der Kamera. „Wenn heute jemand auf mich zukommt, frage ich sofort nach der gesamtheitlichen Strategie“, so Brix über ihren neuen Standpunkt. „Wenn Design gewünscht wird, Text, PR oder Strategieplanung gebraucht wird, haben wir genug Know-how und Ressourcen. Auch im Filmteam sind wir skalierbar. Unser Portfolio ist größer geworden und wir sind viel breiter aufgestellt.“
„Etwas, was man ohne einander nicht ist.“
Ihre eigenen Kompetenzen brachte die überzeugte Teamworkerin auch in einem Kooperationsprojekt des niederösterreichischen C hoch 3 Coachings ein. Gemeinsam mit den GrafikerInnen Markus Niederschick und Magdalena Bhatia entwickelte sie die Grundlagen für „Greller Propeller“. Diese Toolbox für UnternehmerInnen der Kreativwirtschaft enthielt ein Set an Selbsttests, Checks, Praxisbeispielen zu den unterschiedlichsten Bereichen – von Kommunikation und Handwerk über Selbstverständnis bis zu Fragen der Nachhaltigkeit.
Das Engagement war groß, letzten Endes fehlte dem „Grellen Propeller“ aber die finanzielle Schubkraft, um erfolgreich abzuheben. Als Benefit hat die Filmproduzentin dennoch Tools wie Business Canvas und die Kooperationsmöglichkeiten des österreichweiten Netzwerks mitgenommen. „Für mich bedeutet Kooperation das Angebot von Menschen, die Spitzenleistung erbringen, zuzukaufen und aus einer Hand mitanzubieten. Eins plus eins ist dann mehr. Etwas, was man ohne einander nicht hat.“
Selbstverständlich selbständig
Kurz nach dem Coaching zog Kooperationspartnerin Magdalena Bhatia mit ihrem Grafikstudio bei Brix Productions ein. „Wir arbeiten nach Bedarf zusammen“, meint Magdalena Brix, „Im Grunde geht es aber um Gemeinschaft, Austausch, Feedback. Wir ticken ähnlich, sind bodenständig und verstehen uns als Unternehmerinnen.“
Dass dieses unternehmerische Bewusstsein unter Kreativschaffenden keine Selbstverständlichkeit ist, hat sie des Öfteren in Gesprächen mit C hoch 3-TeilnehmerInnen für ihren Film über das Kreativwirtschaftscoaching C hoch 3 beobachtet. „Vor C hoch 3 hab ich mein Unternehmen nie als Unternehmen gesehen. Jetzt weiß ich’s“, bringt eine Interviewpartnerin einen wesentlichen Nutzen des Coachings auf den Punkt.
Für dich und dein Unternehmen haben wir noch
-
Digitales Arbeiten ist überall möglich. In der Stadt und am Land. Was besonders in ländlichen Regionen fehlt, ist der Austausch. Ein Grund, weshalb Herwig Zöttl und Nikola Weiser den Coworking ins Tirolerische übersetzten. So entstand im Zuge des Kreativwirtschaftscoachings Tirol der Raum13: flexibler Arbeitsplatz, inspirierender Treffpunkt für Kreative und – im Sinne von Coworkation – neuerdings Destination für digitale Nomaden.