Kreativwirtschaftscoaching & -netzwerk C hoch 3
Kürzel für eine neue Kooperationskultur
„Es war ein Abenteuer“, erinnerten sich die Initiatorinnen des Kreativwirtschaftscoachings und -netzwerk C hoch 3 beim zehnjährigen Jubiläum. Ein geglücktes, wie die Zahlen zeigen: Das innovative Coaching hat rund 1000 Kreativwirtschaftsunternehmerinnen und -unternehmer in allen Bundesländern bei Aufbau und Weiterentwicklung eigener Geschäftsideen begleitet. Mehr als 100 von ihnen kamen Ende März 2019 zum österreichweiten Netzwerktreffen nach Linz.
Beim Netzwerktreffen gibt es vor allem Gespräche von Leuten, die bei aller Unterschiedlichkeit, die die Branchenvielfalt mit sich bringt, ähnlich ticken. Einer der Hauptgründe, weshalb viele von ihnen Jahr für Jahr ihr EPU-Dasein zwei Tage lang unterbrechen und die Community suchen. Das Kreativwirtschaftsnetzwerk belebt und die Wirkung dieser analogen Kommunikation hält länger an.
Im Mittelpunkt der Gespräche in Linz standen auch diesmal neue Entwicklungen und es blieb Zeit für den Blick zurück. Etwa auf die wundersamen Wege ins Kreativwirtschaftscoaching, die so gut wie immer mit einer Empfehlung begannen. Einmal ausführlicher, dann wieder kurz und bündig, wie ein Teilnehmer aus Niederösterreich erzählt. „Mach’s einfach!“ habe ein C hoch 3-Absolvent ihm zum Lehrgang geraten.
Spezialisierung statt Bauchladen
Der Niederösterreicher war bereits einige Zeit lang selbständig und suchte in erster Linie den Austausch. „Für mich war das Coaching ein Türöffner, denn mir war gar nicht klar, dass ich selbst zur Kreativwirtschaft zähle.“ Dank einer Kooperation, die während der Monate beim Kreativwirtschaftscoaching C hoch 3 ihren Anfang nahm, gelang es ihm leichter, die eigene Positionierung zu überdenken und sein Geschäftsmodell zu verfeinern. Spezialisierung statt Bauchladen.
Andere wollten sich in der Gründungsphase unternehmerisches Know-how holen. Durch C hoch 3 können sie nun auf ein Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichsten Branchen für kurz- oder langfristige Kooperationen zurückgreifen.
Lust auf Kooperation
Menschen zusammenzubringen, die im Alltag oft Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer sind – dies war eines der Hauptmotive für die C hoch 3-Initiatorinnen: Gertraud Leimüller, damalige KAT-Vorsitzende, und Marie-Theres Zirm von der Agentur cardamom. Denn an Ideen mangelt es Kreativen per definitionem selten, was fehlt sind oft das unternehmerisches Know-how und vor allem Gleichgesinnte mit jenen Kompetenzen, die die gemeinsame Weiterentwicklung und Umsetzung neuer Ideen erst möglich machen. Folglich entwickelten die beiden Innovationsberaterinnen ein Projekt der Kreativwirtschaft Austria der WKÖ im Jahr 2007 ein bislang einzigartiges Konzept, das Lust auf professionelle Kooperation macht und heute unter dem Namen Kreativwirtschaftscoaching C hoch 3 läuft.
Markttauglich und skalierbar
Aus heutiger Sicht konzedieren die Initiatorinnen der Kreativwirtschaft Austria und der Wirtschaftsabteilung der Stadt Graz, die das Pilotprojekt ermöglichten, Mut. Aber auch den Coaches, die sich seither auf das Bottom-up-Abenteuer eingelassen haben. Für die Kreativen bedeutete dies mehr Freiraum für die Problemlösung. Sie lernen vorhandene Ressourcen einer Gruppe zu nutzen und verinnerlichen die Prinzipien wertschätzender Kommunikation. Dieses mehr an Kompetenzen und Kooperation sprechen auch für die Skalierbarkeit des innovativen Modells in Branchen außerhalb der Kreativwirtschaft.
Herzensangelegenheit
Die für C hoch 3 charakteristische Kooperationskultur war beim Innovationscamp ebenso spürbar wie bei den Kreativtouren, die die Bandbreite der Linzer Kreativwirtschaft sichtbar machten: vom denkmalgeschützten Freihaus am Hauptplatz 23, in dem nun neue Ideen Raum zum Wachsen finden, über die opulenten Tableaus von Zoe Goldstein Photography, den Maschinenpark in der Grand Garage bis zur faszinierenden Diversität der Startup-Szene in der Tabakfabrik. Fragt man in die Runde, was die Community ausmacht, lautet die Antwort immer wieder: „Wertschätzender Austausch“.
Für dich und dein Unternehmen haben wir noch
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Digitales Arbeiten ist überall möglich. In der Stadt und am Land. Was besonders in ländlichen Regionen fehlt, ist der Austausch. Ein Grund, weshalb Herwig Zöttl und Nikola Weiser den Coworking ins Tirolerische übersetzten. So entstand im Zuge des Kreativwirtschaftscoachings Tirol der Raum13: flexibler Arbeitsplatz, inspirierender Treffpunkt für Kreative und – im Sinne von Coworkation – neuerdings Destination für digitale Nomaden.