Creative des Monats
“Occupy your University!” – ein partizipatives Interior Design-Projekt von NDU, CEU und Bene
Die zwei österreichischen Privatunis Central European University (CEU) Wien und New Design University (NDU) St. Pölten haben, begleitet vom internationalen Büroexperten Bene, das Projekt „Occupy your University!“ initiiert, in dem moderne Lernumgebungen von Studierenden für Studierende entworfen wurden. Das Möbel Modesk von Hannah Pichler und Lea Steineder hat allen Anforderungen an individuelles und gemeinschaftliches Studieren entsprochen. Das Steh-Sitz-Liege-Möbel wird nun von Bene hergestellt und als Testobjekt von den Studierenden der CEU genutzt.
Durch den Umzug der CEU von Budapest nach Wien 2019 war die Uni vor die Aufgabe gestellt, möglichst rasch eine neue Heimat zu finden. Der neue Campus der CEU in der Quellenstraße 51 im 10. Bezirk erfüllt seine funktionalen Zwecke, um eine nahtlose Weiterführung des Universitätsalltages zu gewährleisten. Als anregende oder gar innovative Arbeits- und Lernumgebung wurde das ehemalige Bankgebäude von den Studierenden jedoch nicht wahrgenommen. Eine Umfrage unter den Studierenden der CEU zeigte ein hohes Bedürfnis nach anregenden Orten fürs individuelle und gemeinsame Nachdenken und die Nachdenkpausen; nach einem Ort, an dem man gerne produktive Zeit mit oder ohne Mit-Studierenden verbringt.
Die NDU wurde für ein gemeinsames Projekt zur Neugestaltung des Innenlebens des Campus hinzugezogen. “Occupy your University!” wurde als Praxisprojekt im BA-Studiengang „Innenarchitektur & 3D Gestaltung“ der NDU für den Lehrplan adaptiert. Didi Lenz, Innovation Ambassador bei Bene, übernahm federführend die kritische Auswahl der Projektideen. Das Ergebnis ist eine „ideale“ Lernumgebung mit dem „idealen“ Lernmöbel Modesk von Hannah Pichler und Lea Steineder.
„Modesk“ ist ein als Skulptur zu betrachtendes Großmöbel und bietet unterschiedliche Nutzungsszenarien im Sitzen, Liegen und Stehen. Zum Präsentieren und Kollaborieren ist die Tribünenarena gestaltet. Inhalte können an einem großen Blackboard vermittelt und einem offenen Disput ausgesetzt werden. In einer kleinen Flurnische wird das Aufenthaltsangebot für abgeschiedene Einzelarbeit geschaffen. Auch hier nimmt die Wahl der Mittel Bezug auf die Gewohnheiten junger Menschen. Chilliges niedriges Sitzen mit mobiler technischer Gerätschaft als taugliches Angebot jenseits traditioneller Arbeitstische und Stühle.
Die Nutzer*innen-basierte Gestaltung war ein zentrales Element: Die 44 Studierenden der NDU interagierten – aufgrund von Covid vor allem online – aktiv mit den CEU Student*innen, um Räume und Objekte nach ihren Vorstellungen einer idealen Studierumgebung zu gestalten.
Die Vorschläge der CEU Student*innen wurden mit den Studierenden der NDU auf Utopiegehalt und Praktikabilität abgeklopft und in 22, ganz unterschiedliche, Designvorschläge umgesetzt. Final wurden einzelne Elemente aus den Vorschlägen ausgewählt und für die Möblierung ein „kombinierter“ Siegervorschlag gekürt, der am besten den Vorstellungen einer modernen, produktiven und innovativen Lern- und Studierumgebung entspricht: Agora -Stufenbänke, beschreibbare Wände und Tageslichtlampen schaffen optimalen Raum für Diskussionen, spontane Work-Sessions und Geistesblitze, auch in weniger hellen Gangbereichen des Gebäudes.
„Die Vorgabe, attraktive Lernräume mit Atmosphäre zu schaffen, haben unsere Studierenden perfekt umgesetzt. Sie alle erarbeiteten innovative und flexible Settings für unterschiedliche Szenarien des universitären Austausches,“ erklärt Projektleiter Florian Sammer.
Fotos: Bernhard Schramm