Creative des Monats
Schön grauslich
Quetschwunden, Narbengesichter und blutrünstige Mimik – genau darauf hat sich Simone Boria spezialisiert.
Schön grauslich
Quetschwunden, Narbengesichter und blutrünstige Mimik – genau darauf hat sich Simone Boria spezialisiert. „Alles, was grauslich ist“, beschreibt die Künstlerin und Designerin ihre Nische als digitale Maskenbildnerin. Ihr Unternehmen Ada Productions bietet digitale Tools, genauer Assets und Brushes, für prothetische Make-up-Effekte in Horrorfilmen und gruseligen Games.
Seit 2015 bewegt sich die gebürtige Britin, die in Österreich lebt und beruflich zwischen Linz und London pendelt, in der Welt der Visual Effects (VFX). Gemeinsam mit Alan Marques und Stuart Sewel, der seine Erfahrung als Makeup Designer bei Hollywoodproduktionen einbrachte, gründete sie Ada Digital Studio und setzte die VFX-Produktion für große Filmprojekte um. „Dabei wurde mir klar, wie wichtig gute Tools sind, damit kreative und technische Herausforderungen unter großem Zeitdruck zu stemmen sind“, erzählt Boria. Beim letzten Projekt, einem Horrorfilm, entstand dann die Idee, Makeup Effekte zu digitalisieren. „Mir ging es darum, Tools zu entwickeln, die realistisch wirken und zugleich die cinematischen Effekte, die Dramatik beibehalten.“ Als richtig schön grauslich.
Im ersten Schritt erstellte Boria eine Bibliothek an vorgefertigten re-usable Assets und Design Tools. Mit der inhaltlichen Unterstützung ihrer KooperationspartnerInnen und einer Förderung der aws ging das Projekt DMFX im August 2019 online. Seit Dezember 2020 sind 145 Wound and Scar Brushes und 46 re-usable Wound Scar Assets im Online-Shop erhältlich. Ihre Kundinnen und Kunden, die aus der Film- und Gaming-Branche kommen, ersparen sich durch die neuen Tools viel Material, Zeit und Geld. Im nächsten Schritt will Simone Boria ihr Team vergrößern. Gesucht sind KooperationspartnerInnen für den betriebswirtschaftlichen Part und das Marketing.
Fotos: Simone Boria, DMFX Design Tool