Theresa Egger bricht im Wohnraum Barrieren zwischen Jung und Alt
Mit Ihrem außergewöhnlichen Designprodukt "Ludo" schafft es Theresa Egger, Funktionalität und Design im Wohnraum zu vereinen.
Fotos: © Theresa Egger
Man kennt es aus der eigenen Kindheit: Eltern haben ihren eigenen Platz, während Kinder in ihre Spielecke bei kleinen Kindertischen spielen. Was passiert aber, wenn eine junge Wiener Produktdesignerin ihrer Kreativität freien Lauf lässt? Es entsteht ein Produkt, dass für den Nachwuchs bis hin zu Opa und Oma, Spiel und Komfort kombiniert. Theresa Egger schafft mit ihrem Designstück „Ludo“, Generationen im Wohnraum auf Augenhöhe zu vereinen.
Produkte gewinnen durch Gebrauch Persönlichkeit
Für Theresa sind außergewöhnliche Designs kein Neuland. Begonnen hat ihr Werdegang im Produktdesign mit Schwerpunkt Hand- und Materialkultur an der New Design University in St. Pölten, Österreich. Zusätzlich hat die ambitionierte Jungdesignerin einen Abschluss in Journalismus und Kommunikation von der Universität Wien, der für ihren Redakteursjob bei verschiedenen Marken sicher von Vorteil war.
Sie hat auch SËT, mitbegründet, eine geschlechtsneutrale Marke für handgefertigte Möbel, Einrichtungsgegenstände und Kindermode. „Ich glaube an Produkte, die durch den Gebrauch Persönlichkeit gewinnen“, schreibt Theresa. Während sie versucht, Unregelmäßigkeiten in der üblichen Routine zu bemerken, zeichnet sich ihre Designpraxis durch einen offenen Ansatz aus, der mit Gegensätzen, Winkeln, Rissen und Mehrfachfunktionen spielt. – stets begleitet von einer künstlerisch-poetischen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Möbelstück oder Schaukelobjekt?
Mal ist „Ludo“ ein Möbelstück, mal ist es ein Schaukelobjekt, mal ein Couchtisch oder ein Zeitungskiosk. Ludo ist modifizierbar und bietet viele verschiedene Interaktionsmöglichkeiten, die sich ideal an verschiedenste häusliche Lebensphasen anpassen kann. Von einem Beistelltisch für die Mama, einem schaukelnden Gegenstand für die Kids oder zu einer Lesebank für den Opa. Das Projekt adressiert die fortschreitende Verdrängung des Spiels aus dem Alltag und die damit einhergehende Tendenz, Kinder in der Gestaltung von Allgemeinräumen zu übersehen. Ziel des war es, funktional und ästhetisch ansprechende Möbel für Kinder und Erwachsene zu schaffen, die nach Gebrauch nicht in der Kinderecke versteckt werden müssen.
Hergestellt wird Ludo aus einer äußeren und skalierten inneren Schale aus Formsperrholz und Eichenfurnier, die in nur einem Pressvorgang hergestellt werden.
Zusammenarbeit in Berlin
Durch das „Erasmus for young entrepreneurs“ Projekt konnte Theresa ihre Fähigkeiten im Studio Hanne Willmann in Berlin verfeinern und unabhängige Projekte verfolgen. Hanne Willmann gründete 2015 ihr eigenes Produkt- und Möbeldesignstudio in Berlin, nachdem sie für renommierte internationale Designstudios gearbeitet hat.
Im Studio von Frau Willmann arbeitet Theresa aktuell als freischaffende Produktdesignerin und Texterin. Ihr Fokus liegt im Bereich Möbel- und Objektdesign, wobei der Kern ihrer Arbeit meist einen ludischen Ansatz mit einer starken Affinität zu Handwerk verfolgt.