Trotz Dämpfer durch Corona ist Kreativwirtschaft weiter auf Wachstumskurs
Zehnter Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht belegt Relevanz für die gesamte Volkswirtschaft
Trotz der großen Betroffenheit durch die Pandemie generiert die österreichische Kreativwirtschaft in dieser herausfordernden Zeit Wertschöpfung und Beschäftigung weit über den eigenen Bereich hinaus. „Die österreichische Wirtschaft hat in der Krise enorm von Kreativleistungen profitiert. In den Pandemiejahren haben zahlreiche Unternehmen und Branchen ihre Geschäftstätigkeit mit Instrumenten aus der Kreativwirtschaft gestärkt oder auch abgesichert“, so Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft. Die heimische Kreativwirtschaft verfügt über eine starke Hebelwirkung für die Volkswirtschaft. Zusätzlich ist sie ein wichtiger Innovationstreiber für die gesamte österreichische Wirtschaft. „Die Zukunft der Wirtschaft wird geprägt sein von neuen Herangehensweisen, frischen cross-sektoralen Projekten und einem hohen Maß an Kreativität, was interne und externe Prozesse, Vertriebskanäle und Angebote insbesondere in Hinblick auf die digitale Transformation betrifft und wir als Wirtschaftskammer sind Begleiter mit einem vollen Werkzeugkoffer an Services“, ergänzt Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Die österreichische Kreativwirtschaft stellt mit fast 50.000 Betrieben mehr als jedes zehnte Unternehmen innerhalb der österreichischen Wirtschaft und unter den Beschäftigen rund 5 Prozent aller Erwerbstätigen (2019: rd. 170.000 selbstständig und unselbständig Beschäftigte). Nach einem Rückgang von etwa 3,9 Prozent im ersten Krisenjahr 2020 übertraf die Beschäftigung im Jahr 2021 den Vorkrisenwert von 2019 um etwa 1,7 Prozent. Das zeigt der Zehnte Österreichische Kreativwirtschaftsbericht, der von der Kreativwirtschaft Austria mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und der WKÖ veröffentlicht wird. Die Erholung ist vor allem auf die Bereiche Software und Architektur zurückzuführen, die bereits in der Krise ihre Umsätze steigern konnten. Die Film- und Musikwirtschaft musste hingegen seit Beginn der Corona-Krise tiefgreifende Einbußen hinnehmen. Bereiche wie Design, Fotografie, Übersetzen/Dolmetschen, Werbung, Radio & TV sowie Verlage befinden sich hingegen auf dem Erholungspfad.
Der Zehnte Österreichische Kreativwirtschaftsbericht ist hier downloadbar.
Die Kreativwirtschaft ist auch ein wesentlicher Treiber der digitalen Transformation. Um in den verschiedensten Branchen die Transformationsprozesse voranzutreiben und zu professionalisieren, bietet die WKÖ seit 2021 gemeinsam mit der Kreativwirtschaft Austria im Rahmen der BMAW-Kreativwirtschaftsstrategie Workshops zur Weiterentwicklung an. Für 20 Branchen konnten bereits solche maßgeschneiderten Open Innovation Prozesse umgesetzt werden, die besten Ergebnisse und Erkenntnisse können sich KMU jetzt am 20. Oktober beim digitalen Creative Transformation Summit abholen.
2023 wird auch ein neuer Meilenstein in der Innovationspolitik für die Kreativwirtschaft gesetzt. Neben Amsterdam, Barcelona, Bologna, Helsinki und Kosice wird ein Standort des neuen EIT Culture and Creativity in Wien errichtet, für den die Kreativwirtschaft Austria der WKÖ in der Aufbauphase als Host fungiert. Das CLC (Co-Location Center) soll als kreativer Hotspot einen regionalen Hub für Südosteuropa und den Alpenraum aufbauen und die Österreichische Kreativwirtschaftsstrategie auf einem europäischen Level weiterentwickeln. „Die Ansiedelung und der Aufbau dieses zentralen Co-Location Centers in Österreich ist ein wichtiger weiterer Schritt in der Umsetzung der Kreativwirtschaftsstrategie des BMAW“, so der Bundesminister. Das neu geschaffene EIT Culture & Creativity verbindet führende Institutionen aus Wirtschaft, Industrie, Innovation, Kunst- und Kultur, Bildung und Forschung in Europa.