Guter Ton im Büro: Office-Akustik neu denken und in Minuten planen
Startup-Gründer*innen müssen oft jede Menge Mut beweisen. Das fängt bei der Idee zur Lösung eines realen Problems an und reicht bis zur Investor*innensuche. So geht es auch David Dorolti, der mit einer Raumakustikplanungs- und Vertriebssoftware den Playern am Markt für lärmabsorbierende Innenarchitekturprodukte eine praktische und effiziente Web-App an die Hand gibt.
Fotos ©VRASQA
Jeder Raum hat eine ganz individuelle Akustik. Um sie für die jeweilige Art der Nutzung zu optimieren, setzt die Innenarchitektur Produkte wie z.B. Akustikvorhänge, -paneele, aber auch Akustiklampen ein. Sie absorbieren Geräusche und tragen immens dazu bei, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Besonders wichtig ist das in Räumen wie Büros, Vorlesungssälen, Geschäftslokalen oder Restaurants. Denn dort sind Geräuschkulissen oft besonders störend. Um zu wissen, welche Produkte und wie viele davon für einen Raum notwendig sind, braucht es eine akustische Raumanalyse. Das ist teuer und nur wenige wollen sich eine*n Akustiker*in leisten. Meist übernehmen deshalb die Hersteller*innen die Planung der Produkte für deren Händler*innen und Büroausstatter*innen. Bis zur Angebotslegung können da schon ein paar Wochen ins Land ziehen. David Dorolti, Founder und Managing Direktor von VRASQA, hatte genau für dieses Problem eine glorreiche Idee: „Wir entwickeln eine Raumakustikplanungs- und Vertriebssoftware für Hersteller*innen und Händler*innen von lärmabsorbierenden Materialien.“ In die Web-App von VRASQA werden die Raumdaten eingegebenen und innerhalb von zwanzig Minuten hat man eine aussagekräftige Akustikplanung und ein Angebot parat, das man Kund*innen umgehend präsentieren kann. „Im Weltmarktvergleich entspricht das einer zeitlichen Reduktion von ein bis zwei Wochen.“, so Dorolti.
Produktentwicklung à la Start-up
Der Produktentwicklungsprozess von VRASQA ist eine typische Start-up-Story. Zu Beginn stand David Doroltis Lösungsansatz für ein reales Problem von Raumakustikhändler*innen und Architekt*innen: Die Akustikplanung und die langen Wartezeiten für die Angebotslegung. Er versammelte die notwendigen Professionen um sich, wie z. B. Akustik und Programmierung, um aus der Idee ein Produkt zu entwickeln. Viele Learnings dafür konnte er sich als Teilnehmer des Innovation-Agent-Academy-Lehrgangs „Human Centered Innovation & Design Thinking“ der Creative Region und Pro Active mitnehmen. „Dort lernte ich Methoden kennen, die ich in der Praxis mehr als gut gebrauchen kann. Wir prüften unsere Annahmen und entwickelten ein erstes Minimal Viable Product (Anmerkung: MVP = das kleinstmöglich durchführbare bzw. realisierbare Produkt), wir testeten Prototypen, befragten unsere Stakeholder, die Hersteller*innen, Händler*innen, Architekt*innen und Akustiker*innen. Dadurch konnten wir viele Fehler vermeiden und mussten so gut wie keine Schritte zurückmachen. Aktuell sind wir in der Phase der Monetarisierung“, erklärt David Dorolti den Entwicklungsprozess der Software. Die Web-App von VRASQA ist zu etwa 80 % verkaufsfähig und marktreif. Bereits fünf renommierte Hersteller zählen zu VRASQAS Partner*innen – weitere sollen dieses Jahr folgen. Vor allem Händler*innen und Büroausstatter*innen im DACH-Raum, England, Italien, Spanien und die nordischen Länder sollen im ersten Schritt von der Anwendung überzeugt werden. Auch das Team soll wachsen, VRASQA plant Akustiker*innen und Programmierer*innen einzustellen.
Du möchtest dein Unternehmen auf das nächste Level heben, Innovationsprozesse lernen und dein Netzwerk erweitern? Dann legen wir dir die Innovation Academy von der Creative Region und Pro Active ans Herz. Im September startet der nächste Lehrgang „Human Centered Innovation & Design Thinking“ – alle Infos dazu gibt es ab sofort auf innovationagent.academy. Auch dieses Jahr werden wieder Stipendien vergeben. Bei Interesse schick eine Mail an mission@innovationagent.academy